KLIMZUG
Allen bisher erzielten Erfolge im Bereich des Klimaschutzes zum Trotz wird der Klimawandel nicht vollständig aufzuhalten sein. Davon sind auch bereits Regionen und Wirtschaftssektoren in Deutschland in unterschiedlicher Art und Weise betroffen. Regionen müssen sich vorbereiten. Vor diesem Hintergrund besteht neben der Notwendigkeit von Klimaschutzmaßnahmen auch ein dringender Bedarf an geeigneten Strategien, Maßnahmen und neuen Wegen zur Klimaanpassung für die relevanten Akteure. Durch eine rechtzeitige Anpassung können ökologische, ökonomische und soziale Folgekosten verringert werden.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert im Rahmen der Hightech-Strategie zum Klimaschutz der Bundesregierung mit der Fördermaßnahme „KLIMZUG – Klimawandel in Regionen zukunftsfähig gestalten“ die Entwicklung und Umsetzung von innovativen Ansätzen zur Anpassung an die Klimafolgen auf regionaler Ebene. Dies soll durch die Bildung von Netzwerken aus Wissenschaft, Wirtschaft, Verwaltung und gesellschaftlichen Bedarfsträgern in ausgewählten Regionen erreicht werden. Regionale Netzwerke ermöglichen eine frühzeitige Einbeziehung von Klimafolgen in regionale Planungs- und Entscheidungsprozesse. Die damit zu erreichende zeitgerechte Anpassung an den Klimawandel in Regionen stärkt den Wirtschaftsstandort Deutschland.
INKA BB
Die Region Berlin-Brandenburg ist auf Grund der vergleichsweise geringen Jahresniederschläge, eines hohen Gewässeranteils und der Dominanz sandiger Böden mit geringer Speicherkapazität als besonders vulnerabel hinsichtlich der sich abzeichnenden Klimaänderungen einzuschätzen. Auch der Ballungsraum Berlin ist davon betroffen, durch die Aufheizung der Stadt während der Hitzeperioden, mit den damit verbundenen gesundheitlichen Belastungen sowie durch Starkregenereignisse mit der Folge kurzfristiger Verschlechterung der Gewässergüte. Die bisher schon absehbaren Klimatrends mit weiter zurückgehenden Niederschlägen im Sommer und der Zunahme von Extremwetterlagen lassen eine Häufung klimatisch kritischer Situationen und Entwicklungen erwarten. Wegen der direkten Abhängigkeit der Land- und Forstwirtschaft von den klimatischen und standörtlichen Rahmenbedingungen ist dieser Sektor besonders von den Wirkungen des Klimawandels betroffen. Auch die zahlreichen Fließgewässer, Seen und Feuchtgebiete in Brandenburg reagieren aufgrund der geringen Niederschlagsmenge hinsichtlich Wasserführung und Wasserqualität sensitiv auf klimatische Veränderungen sowie auf eine geänderte Nutzung der Wasserressourcen.
Das gemeinsame Ziel der Projektpartner ist es, die Nachhaltigkeit der Land- und Wassernutzung in der Region unter veränderten Klimabedingungen zu sichern und die strategische Anpassungsfähigkeit von Akteuren in Wirtschaft, Politik und Verwaltung an den sich abzeichnenden Klimawandel zu fördern. Aufgrund der zum Teil beträchtlichen regionalen und saisonalen Variabilität muss der vorausschauende Umgang mit den neuen Risiken räumlich differenziert und regional abgestimmt erfolgen. INKA BB arbeitet daher regional-standörtlich oder betriebsbezogen in drei Untersuchungsregionen, aber auch mit einem landesweiten, auf den gesamten Regelungsraum bezogenen Fokus. Die drei Untersuchungsregionen umfassen die Regionalen Planungsgemeinschaften Spreewald-Lausitz und Uckermark-Barnim im Hinblick auf Landnutzung und Wassermanagement sowie die Metropole Berlin für die Bearbeitung der Gesundheits- und der Wasservorratsproblematik.
Teilprojekt 21
Das Teilprojekt 21 hat sich deshalb zum Ziel gesetzt, mögliche Folgen des Klimawandels auf die Wasserressourcen bezüglich Wassermenge und -beschaffenheit und diesbezügliche Anpassungsstrategien in regionale Planungs- und Entwicklungsprozesse einzubeziehen. Damit soll ein wesentlicher Beitrag zur Entschärfung und Lösung sowohl bestehender als auch sich abzeichnender Nutzungskonflikte geleistet werden.