Die chemische Charakterisierung der Fließgewässer, Seen und des Grundwassers erfolgt durch behördliche Überwachung bzw. durch das systematische montanhydrologische Monitoring des Sanierungsträgers. Der Tagebausee wird problemadäquat räumlich diskretisiert. Das langjährige Monitoring zeigt, dass in den meisten Fällen das Abstraktionsniveau eines Mischreaktors genügt. Neben den Stoffströmen des Grund- und Flutungswassers werden weitere Prozesse, wie z. B. Stoffeinträge durch Niederschlags- und Wellenerosion der Uferböschungen, der Gasaustausch des Gewässers mit der Atmosphäre, sowie Wechselwirkungen mit dem Sediment berücksichtigt. Die komplexen homogenen und heterogenen hydrogeochemischen Prozesse im Seewasser, wie Dissoziation, Komplexbildung, Hydrolyse, Fällungs- und Lösungsreaktionen, werden mit dem universellen Programmcode PHREEQC [Parkhurst & Appelo] berechnet. Durch Anpassung der Modelle an die Daten des Gewässermonitorings wird eine hohe Zuverlässigkeit der Prognosen für den Flutungszeitraum erreicht. Die angepassten hydrochemischen Seemodelle bilden schließlich die Grundlage für komplexe Bewirtschaftungsmodelle.